Gedanken zur Jahreslosung 2024 - von Johannes Könitz

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Gedanken zur Jahreslosung 2024 - von Johannes Könitz

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Gedanken zur Jahreslosung 2024 - von Johannes Könitz

Im sogenannten Okulifenster über dem

Buntglasfenster in der Kirche von Barleben, das Paulus

zeigt, ließt man das wohl bekannteste Zitat von ihm:

„... nun aber bleiben Glaube, Liebe, Hoffnung... .“ In

seinem ersten Brief an die Gemeinde in Korinth im

13. Kapitel beschreibt er in einzigartiger Weise Gottes

Liebe als Richtschnur für unsere Menschenliebe. Den

Brief endet er mit der Aufforderung an alle: „Alles, was

ihr tut, geschehe in Liebe.“ 1 Kor.16,14.

Und ich denke – was für ein Anspruch lieber Paulus.

Du hast die Verwandlung erfahren vom Saulus zum

Paulus – vom Judenverfolger zum Christen, vom Fana-

tiker zum liebenden Menschen – und Gottesfreund.

Aus deiner Feder liest es sich authentisch. Aber wir,

heute, erfahren täglich Ungeheuerlichkeiten zum Gott-

erbarmen aus aller Welt und fühlen uns so Ohnmäch-

tig wütend-ängstlich. Und dann lese ich den Vers neu:

Alles was – i h r – tut, geschehe in Liebe. Und ich spü-

re – da ist noch viel, was ich hier in meinem Lebensum-

feld tun kann – und davon sollen mich die Schrecklich-

keiten, die ich erfahre, nicht abhalten. „Herr hilf, dass

wir nicht mehr wissen wollen als wir ertragen können!

Und hilf, dass wir das, was wir tun können – in Liebe

tun.

Als Jahreslosung 2024 ausgelost, fand ich diesen

Brief von Renate Karnstein dazu: „Lieber Paulus, ein

herausfordernder Satz, den du am Schluss deines Brie-

fes an die Gemeinde in Korinth schreibst! Ist es nicht

umwerfend, dass mir deine Briefe in der Bibel als Wort

Gottes begegnen? Wie hättest du sie wohl als Kind der

heutigen Zeit geschrieben? Ob du den einen oder an-

deren Satz anders formuliert hättest, an dem sich bis

heute die Geister scheiden?

Was ich an dir bewundere: du setzt dich leiden-

schaftlich für das ein, wovon du überzeugt bist. Du

wurdest angefeindet und gesteinigt, warst oft in Le-

bensgefahr und wurdest ins Gefängnis geworfen.

Nichts konnte dich von deinem Auftrag abhalten,

Menschen zum Glauben an Jesus Christus einzula-

den. Über Briefe hieltest du Kontakt zu den jungen

Gemeinden. Ich staune, dass in Korinth schon Kon-

flikte schwelten, die unsere Kirchen und Gemeinden

bis heute beschäftigen und zu Trennungen führen.

„Was sollen wir nun hierzu sagen?“ (Römer 4,1) – die-

ser Satz aus deiner Feder bringt es auf den Punkt, was

dich in deinen Briefen umtrieb und uns bis heute im-

mer wieder neu herausfordert, Stellung zu beziehen.

Du wagst es, die Gemeinde in Korinth zu ermahnen

und Dinge konkret anzusprechen

Bei allem Bemühen entdeckst du als Kenner der Tora

und als Verkündiger der bedingungslosen Gnade Got-

tes in Jesus Christus, dass ohne Liebe alles nichts ist

und nichts nützt. In deinem „Hohelied der Liebe“ wirst

du zum Poeten. Es ist einer der berührendsten Texte

über die tiefen Dimensionen von Liebe, die das gan-

ze Leben mit all seinen Bezügen umfasst. Die göttliche

Liebe eben … Deshalb am Ende deines Briefes: Alles,

was ihr tut, geschehe in Liebe. Wie deine ursprüng-

lichen Adressaten mit dieser Herausforderung umge-

gangen sind, weiß ich nicht. Ich möchte mich ihr stellen

und weiß jetzt schon, dass ein ganzes Leben dazu nicht

reicht. Trotzdem wage ich es …“

Da sag ich AMEN drauf und ich auch! – und tue was

– ich hier – tun kann zum Frieden! In Jesus Christus

wurde Gott ein Mensch, der sich auf die Liebe festna-

geln ließ. Hoffnung über jede Ohnmacht hinaus – Und

Friede sei mit euch – heute und zur Weihnacht und im 

neuen Jahr 2024!

Ihr Pfarrer J. Könitz

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