02/07/2024 0 Kommentare
Gedanken zur Jahreslosung 2024 - von Johannes Könitz
Gedanken zur Jahreslosung 2024 - von Johannes Könitz
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Gedanken zur Jahreslosung 2024 - von Johannes Könitz
Im sogenannten Okulifenster über dem
Buntglasfenster in der Kirche von Barleben, das Paulus
zeigt, ließt man das wohl bekannteste Zitat von ihm:
„... nun aber bleiben Glaube, Liebe, Hoffnung... .“ In
seinem ersten Brief an die Gemeinde in Korinth im
13. Kapitel beschreibt er in einzigartiger Weise Gottes
Liebe als Richtschnur für unsere Menschenliebe. Den
Brief endet er mit der Aufforderung an alle: „Alles, was
ihr tut, geschehe in Liebe.“ 1 Kor.16,14.
Und ich denke – was für ein Anspruch lieber Paulus.
Du hast die Verwandlung erfahren vom Saulus zum
Paulus – vom Judenverfolger zum Christen, vom Fana-
tiker zum liebenden Menschen – und Gottesfreund.
Aus deiner Feder liest es sich authentisch. Aber wir,
heute, erfahren täglich Ungeheuerlichkeiten zum Gott-
erbarmen aus aller Welt und fühlen uns so Ohnmäch-
tig wütend-ängstlich. Und dann lese ich den Vers neu:
Alles was – i h r – tut, geschehe in Liebe. Und ich spü-
re – da ist noch viel, was ich hier in meinem Lebensum-
feld tun kann – und davon sollen mich die Schrecklich-
keiten, die ich erfahre, nicht abhalten. „Herr hilf, dass
wir nicht mehr wissen wollen als wir ertragen können!
Und hilf, dass wir das, was wir tun können – in Liebe
tun.
Als Jahreslosung 2024 ausgelost, fand ich diesen
Brief von Renate Karnstein dazu: „Lieber Paulus, ein
herausfordernder Satz, den du am Schluss deines Brie-
fes an die Gemeinde in Korinth schreibst! Ist es nicht
umwerfend, dass mir deine Briefe in der Bibel als Wort
Gottes begegnen? Wie hättest du sie wohl als Kind der
heutigen Zeit geschrieben? Ob du den einen oder an-
deren Satz anders formuliert hättest, an dem sich bis
heute die Geister scheiden?
Was ich an dir bewundere: du setzt dich leiden-
schaftlich für das ein, wovon du überzeugt bist. Du
wurdest angefeindet und gesteinigt, warst oft in Le-
bensgefahr und wurdest ins Gefängnis geworfen.
Nichts konnte dich von deinem Auftrag abhalten,
Menschen zum Glauben an Jesus Christus einzula-
den. Über Briefe hieltest du Kontakt zu den jungen
Gemeinden. Ich staune, dass in Korinth schon Kon-
flikte schwelten, die unsere Kirchen und Gemeinden
bis heute beschäftigen und zu Trennungen führen.
„Was sollen wir nun hierzu sagen?“ (Römer 4,1) – die-
ser Satz aus deiner Feder bringt es auf den Punkt, was
dich in deinen Briefen umtrieb und uns bis heute im-
mer wieder neu herausfordert, Stellung zu beziehen.
Du wagst es, die Gemeinde in Korinth zu ermahnen
und Dinge konkret anzusprechen
Bei allem Bemühen entdeckst du als Kenner der Tora
und als Verkündiger der bedingungslosen Gnade Got-
tes in Jesus Christus, dass ohne Liebe alles nichts ist
und nichts nützt. In deinem „Hohelied der Liebe“ wirst
du zum Poeten. Es ist einer der berührendsten Texte
über die tiefen Dimensionen von Liebe, die das gan-
ze Leben mit all seinen Bezügen umfasst. Die göttliche
Liebe eben … Deshalb am Ende deines Briefes: Alles,
was ihr tut, geschehe in Liebe. Wie deine ursprüng-
lichen Adressaten mit dieser Herausforderung umge-
gangen sind, weiß ich nicht. Ich möchte mich ihr stellen
und weiß jetzt schon, dass ein ganzes Leben dazu nicht
reicht. Trotzdem wage ich es …“
Da sag ich AMEN drauf und ich auch! – und tue was
– ich hier – tun kann zum Frieden! In Jesus Christus
wurde Gott ein Mensch, der sich auf die Liebe festna-
geln ließ. Hoffnung über jede Ohnmacht hinaus – Und
Friede sei mit euch – heute und zur Weihnacht und im
neuen Jahr 2024!
Ihr Pfarrer J. Könitz
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